...Trotzdem unglücklicher Zufall,
dass niemand gerochen hat,
dass da irgendwo eine
Leiche im Keller liegen muss...

 

Schon wieder die AWO. So ein Zufall !

Gerade sind die ehrlichen und anständigen Frankfurterinnen und Frankfurter froh, mit der Abwahl von Peter Feldmann und dessen langjährigen Verstrickungen in das AWO-Gestrüpp endlich einen Deckel auf diese unappetittlichen Geschichten von Kumpanei, gute Beziehungen, Gefälligkeiten, ungewollte Schwangerschaften und Vergesslichkeiten gemacht zu haben, da poppt unversehens die Sache mitten im OB-Wahlkampf neu auf.

Alles bestimmt nur Zufall möchte man gerne glauben. 2017 hatte Ex-OB Feldmann das Hauptamt, Stadtmarketing und das Presseamt zusammengelegt. Sicher nur Zufall, dass sein langjähriger Vertrauter und persönlicher Referent Tarkan Akman – ebenfalls Sozialdemokrat – Leiter des Hauptamtes geworden ist. Ebenfalls nur Zufall, dass Akman schon wenige Monate später Kontakt mit der AWO aufgenommen hatte, um der Stellungssuche seiner Schwester ein bisschen Schub zu geben. Auch nur Zufall, dass seine Schwester als ausgebildete Bürokauffrau eine Anstellung als pädagogische Hilfskraft bei der AWO bekommen hat. Zufall, dass sie ausgerechnet in der deutsch-türkischen Kita Dostluk beschäftigt wurde, in der – auch rein zufällig – Ex-OB-Feldmanns Ex-Ehefrau Zübeyde Feldmann als Leiterin eingestellt war, zu einem zufälligerweise deutlich höheren Gehalt als üblich. Und - versehentlich wohl – auch mit einem Dienstwagen ausgestattet, während andere Frankfurter Kindertagesstättenleiter*innen nicht mal ein Dienstfahrrad kriegen.

Aber gut, Zufälle geschehen eben wie der große Lottogewinn. Werfen wir aber noch einen kurzen Blick unter den Schleier, der sich sanft wie Mehltau auf die Sache legt. Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen (SPD), gelernte Bankkauffrau, war lange Jahre ehrenamtliche Revisorin bei der AWO Frankfurt. Fraktionsvorsitzende Ursula Busch (SPD), seit 2001 Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung, war lange Jahre die rechte Hand der hochbezahlten Wiesbadener AWO-Chefin Hannelore Richter. Myrella Dorn, SPD-Stadtverordnete von 2016 bis 2021 arbeitete seit 2015 als studentische Mitarbeiterin bei der AWO und wurde 2019 noch vor Abschluss ihres Studiums gutbezahlte Abteilungsleiterin. Nein, verstehen Sie mich nicht falsch. Das ist im Einzelfall juristisch gesehen alles möglicherweise völlig korrekt zugegangen.

Trotzdem unglücklicher Zufall, dass bei so viel Nähe zwischen Frankfurts sozialdemokratischen Partei und der gemeinnützigen AWO mit vielen ehrenamtlichen und ehrlichen Mitgliedern niemand, absolut niemand, gerochen hat, dass da irgendwo eine Leiche im Keller liegen muss.

 

mit nachdenklichen Grüßen


Helmut Seuffert

 


 

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